Gesundheit | Stöckls Sprunghaftigkeit wird immer ärger
Landespartei- & Klubvorsitzender Walter Steidl | Der Gesundheitslandesrat kündigt an, um seine Meinung dann wieder zu ändern. Ein schlechter Weg für Salzburgs Gesundheitsversorgung.
„Bereits in etlichen parlamentarischen Anfragen habe ich mich bei Stöckl nach dem Regionalen Strukturplan Gesundheit (RSG) erkundigt. Angekündigt hat der Gesundheitslandesrat diesen für Herbst 2015. Nun liegt der RSG dem Landtag noch immer nicht vor, aber wir Abgeordneten erfahren darüber stückweise aus den Medien. Doch diese Aussagen widersprechen den früheren Antworten Stöckls wie so oft diametral“, erklärt SPÖ-Gesundheitssprecher Walter Steidl.
Beispiele gefällig?
21.1.2015, Stöckl: „Die Umsetzung des RSG 2020 ist ein dynamischer Prozess. Die nächsten Verhandlungsergebnisse werden voraussichtlich im ersten Halbjahr 2015 vorliegen.“
22.7.2015, Stöckl: „Die Gespräche werden voraussichtlich bis Ende September 2015 abgeschlossen.“
„Haben Vertrauen in Stöckl verloren.“
„Mittlerweile haben Mitte März 2016. Die Krankenhausplanung muss sorgfältig erfolgen. Wir haben mittlerweile das Vertrauen verloren, dass Stöckl die notwendige Sorgfältigkeit bei der Planung und Umsetzung hinbekommt. Seine Sprunghaftigkeit und Orientierungslosigkeit wird immer ärger“, kritisiert Steidl.
Beispiele gefällig?
Lungau: Stöckls ursprüngliche Pläne für das Krankenhaus Tamsweg waren ein radikaler Bettenschnitt auf 76. Diese Zahl korrigierte er auf 84 und nach Protesten und einer groß angelegten Unterschriftenaktion im Lungau kündigte Stöckl 105 Betten an.
Zu Tamsweg erklärt der ÖVP-Politiker nun, es sei aufgrund der Auslastung von nur 60 Prozent eine Bettenkürzung von 34 Stück nötig. Das Spital in Hallein verliert mit derselben Auslastung (!) nur drei Betten.
Im Pinzgau verlor der Gesundheitsreferent bei der Eröffnung des erneuerten Spitals in Zell am See und der Zusammenlegung mit dem Spital in Mittersill kein Wort über einen Bettenabbau. Heute sagt Stöckl er kürzt um 43. In Mittersill hatte man eine Kürzung vor wenigen Wochen in einer Anfragebeantwortung überhaupt noch gänzlich ausgeschlossen.
Schwarzach: Stöckl will die Neurologie auf diesen Standort konzentrieren. Dazu braucht das Spital dann 30 Betten mehr. Wo kommen diese hin? Wird Schwarzach erweitert? Eher nicht. Laut den heutigen Medienmeldungen verliert Schwarzach 16 Betten.
Hallein und Oberndorf: Stöckl erklärte kürzlich, es mache keinen Sinn das Zentralkrankenhaus SALK auszubauen, wenn man Einheiten in Hallein oder Oberndorf in der Nähe hat. Welche Leistungen will Stöckl nun also vom LKH in diese beiden Krankenhäuser verlegen, wenn dort bei den Betten gekürzt wird?
„Natürlich kann man einen Bettenabbau durchführen. Dazu braucht es aber einen schlüssigen Plan und eine Alternative für die Patient_innen im niedergelassenen Bereich. Während andere Bundesländer konkret an Primary-Health-Care- Projekten arbeiten und sogar schon welche in Betrieb sind, hören die Salzburger Patienten von Stöckl dazu nur Schweigen im Blätterwald“, meint Walter Steidl.