Arbeit & Soziale Sicherheit | Österreichweiter Frauendialog macht Ungleichheiten sichtbar

„Die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist angespannt. Druck und Stress nehmen zu. Wir laden Frauen in ganz Österreich zum Dialog ein. Wir wollen, dass die soziale Sicherheit auch in Zukunft gewährleistet ist“, sagte Landesfrauenvorsitzende Ingrid Riezler-Kainzner.

Bei Straßenaktionen, Veranstaltungen und regionalen Dialogforen werden Ideen und Forderungen gesammelt und diskutiert. Das Ergebnis des Diskussionsprozesses wird bei der SPÖ-Bundesfrauenkonferenz im Herbst präsentiert und beschlossen.

Teilzeit ist weiblich – Einbußen beim Gehalt und in der Pension

Die Arbeitszeit von Frauen und Männern klafft auseinander. Während Männer mehrheitlich Überstunden leisten, sind immer mehr Frauen teilzeitbeschäftigt. Etwa jede zweite Frau in Österreich arbeitet Teilzeit und nimmt damit Einbußen beim Gehalt und in der Pension in Kauf. „Teilzeit ist für viele vor allem dann interessant, solange ihre Kinder klein sind. Wir wollen, dass Frauen die Chance haben, aus der Teilzeitfalle wieder herauszukommen“, so Ingrid Riezler-Kainzner.

Der Umstieg von Teilzeit auf Vollzeit muss daher leichter werden. Wichtig ist dabei das nun in Kraft getretene Informationsrecht für Teilzeitbeschäftigte, für das sich die SPÖ-Frauen eingesetzt haben. Teilzeitkräfte im Unternehmen müssen informiert werden, wenn eine Vollzeitstelle extern ausgeschrieben wird.
Zwei Drittel der unbezahlten Arbeit werden immer noch von Frauen geleistet. Ziel ist eine partnerschaftliche Aufteilung der bezahlten und unbezahlten Arbeit. Mehr Zeit zum Arbeiten für die Frauen – weniger bezahlte Arbeit für die Männer, die zu oft auch noch Überstunden leisten. Mehr Zeit für Familienarbeit muss das Ziel sein. Nur so kann eine partnerschaftliche Aufgabenteilung in Familien mit Kindern gelingen.

Besonders schwierig ist natürlich die Situation von Alleinerzieherinnen: Nur 19 Prozent sagen, dass ihnen die Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben sehr gut gelinge.

Arbeit neu bewerten und gerecht entlohnen. Ein Teil der Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern rührt daher, dass Frauen, die in „typisch“ weiblichen Berufsfeldern tätig sind, schlechter entlohnt werden. Sozial- und Dienstleistungsberufe werden schlechter dotiert als technische Berufe.

"Besonders Berufe im Sozialbereich brauchen eine gerechte Entlohnung. Gerade in den Pflegeberufen sind die körperlichen und psychischen Anforderungen und auch die Verantwortung sehr hoch. Es muss Kriterien geben, die der Bezahlung zugrunde liegen, um so die verschiedenen Berufe vergleichen zu können. Hier ist die Politik gemeinsam mit den Sozialpartnern gefordert zu handeln", betont Ingrid Riezler-Kainzner abschließend.

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